Vietnam hat sich in den letzten Jahren zu einem der attraktivsten Ziele für ausländische Direktinvestitionen (ADI) in Südostasien entwickelt und bietet ausländischen Investoren vielfältige Möglichkeiten für Investitionsprojekte. Zu diesen Investitionsmöglichkeiten gehören:
- Investitionen in Form einer Unternehmensgründung
- Durchführung eines Investitionsprojekts
- Investitionen in Form eines Kooperationsvertrags
- Investitionen in Form einer Kapitaleinlage oder des Erwerbs von Anteilen oder Kapital
Für ausländische Direktinvestitionen in Vietnam gelten besondere Bestimmungen, sowohl vor, während als auch nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften sowie eine effektive Kommunikation mit den lokalen Behörden sind entscheidend für den Erfolg der Investition. Doch wie sind die Marktzugangsbedingungen für ausländische Investoren in Vietnam? Der Zugang zum vietnamesischen Markt wird hauptsächlich durch das Investitionsgesetz und das Unternehmensgesetz von 2020 geregelt. Diese Gesetze bilden den Rahmen für ADI, einschließlich der Voraussetzungen für Unternehmensgründungen und Lizenzen. Darüber hinaus legen sie die spezifischen Sektoren (bedingte Sektoren) und Geschäftstätigkeiten (bedingte Geschäftstätigkeiten) fest, in denen Investitionen getätigt werden dürfen.
Sowohl das Investitionsgesetz als auch das Unternehmensgesetz schreiben vor, dass Investitionsprojekte bei den zuständigen lokalen Behörden ein Investitionsregistrierungszertifikat (IRC) und ein Unternehmensregistrierungszertifikat (ERC) beantragen müssen. In diesem Zusammenhang müssen Investoren einen detaillierten Investitionsantrag einreichen, der Informationen über das Projekt, die Finanzierung und die geplanten Geschäftstätigkeiten enthält. Dies kann sehr zeitaufwändig sein und die Einreichung einer Vielzahl von Dokumenten erfordern. Daher ist eine frühzeitige Planung ratsam.
Das IRC bildet die Grundlage für die Geschäftstätigkeit ausländischer Investoren und kann auch Voraussetzung für die Beantragung weiterer Lizenzen sein. Es enthält Informationen zu den wichtigsten Details des Investitionsprojekts, einschließlich des Investitionsziels, der Laufzeit, des Investitionskapitals (Eigenkapital und Fremdkapital) und der Namen der Investoren. Die Ausstellung des IRC dauert durchschnittlich 15 Tage ab Eingang der vollständigen Antragsunterlagen bei der zuständigen Investitionsbehörde. Der Antrag wird beim lokalen Department of Investment and Planning (DIP) eingereicht.
Im nächsten Schritt muss der Investor die juristische Person/Projektgesellschaft, die die Investition durchführen wird, beim Handelsregister des DPI registrieren und eine ERC einholen. Mit der Ausstellung der ERC ist die Projektgesellschaft offiziell als juristische Person gegründet und kann ihre Geschäftstätigkeit gemäß vietnamesischem Recht unter eigenem Namen aufnehmen.
Für die Registrierung sind insgesamt vier Unternehmensformen möglich:
- Einzelunternehmen
Ein Einzelunternehmen besteht aus einer Person, die mit ihrem gesamten Vermögen für das gesamte Unternehmen haftet. Bei der Gründung darf das Einzelunternehmen keine Wertpapiere ausgeben, kein Kapital einbringen und keine Anteile an Personengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Aktiengesellschaften erwerben. Der Inhaber des Einzelunternehmens darf nicht selbst Inhaber eines Familienunternehmens oder Komplementär/persönlich haftender Gesellschafter einer Personengesellschaft sein.
- Personengesellschaft
Eine Personengesellschaft ist ein Unternehmen mit mindestens zwei Gesellschaftern, die gemeinschaftlich Eigentümer des Unternehmens sind und unter demselben Namen handeln („Komplementär“). Neben den Komplementären kann es auch Kapitalgeber geben. Komplementär ist eine natürliche Person, die mit ihrem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet. Kapitalgeber kann eine Organisation oder eine natürliche Person sein, die mit der zugesagten Kapitaleinlage für die Schulden der Gesellschaft haftet. Eine Personengesellschaft darf keine Wertpapiere jeglicher Art ausgeben.
- Mehrpersonen-GmbH (GmbH) und Aktiengesellschaft (AG)
Eine Mehrpersonen-GmbH ist ein Unternehmen im Eigentum von zwei bis fünf Organisationen oder Einzelpersonen („Gesellschaftern“). Die Haftung der Gesellschafter für die Schulden und sonstigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft entspricht der Höhe des von ihnen eingebrachten Stammkapitals. Die Gesellschaft darf keine Aktien ausgeben, außer bei Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Sie kann jedoch Schuldverschreibungen ausgeben.
Eine Aktiengesellschaft ist ein Unternehmen, dessen Stammkapital in gleichwertige Anteile, sogenannte Aktien, aufgeteilt ist. Gesellschafter können Organisationen und Einzelpersonen sein. Die Mindestanzahl der Gesellschafter beträgt drei, die Höchstanzahl ist unbegrenzt. Die Haftung der Gesellschafter für die Schulden und sonstigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft entspricht der Höhe des von ihnen eingebrachten Stammkapitals. Gesellschafter können ihre Anteile gemäß dem Unternehmensgesetz auf andere Personen übertragen.
- Ein-Personen-GmbH
Eine Ein-Personen-GmbH ist ein Unternehmen im Besitz einer einzelnen Organisation oder Einzelperson („Inhaber“). Die Haftung des Inhabers für die Schulden und sonstigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft entspricht dem Gesellschaftskapital. Die Gesellschaft darf Aktien nur zum Zwecke der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ausgeben. Schuldverschreibungen können grundsätzlich ausgegeben werden.
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Oliver Massmann unter [email protected]. Dr. Oliver Massmann ist Generaldirektor der Duane Morris Vietnam LLC.
